Abendstimmung in der Marina von Povoa de Varzim |
Co-Skipperin vor dem Port-Tasting |
Nach drei Schlechtwettertagen (grau, nass, kalt - brr) geht es dann los nach Porto mit der brandneuen Metro zum Stadtbummel. Am Morgen ist es ebenfalls grau-in-grau und entsprechend präsentieren sich die ersten Stunden in dieser Stadt. Aber schon bald verdrängt die Sonne die Wolken und ein Besuch bei Sanderman (älteste "Marke" der Welt) drängt sich auf.
Tapfer kämpfen wir uns durch die vielen Keller - bis hin zum abschliessenden Port-Tasting. Unser Favorit dabei ist der Weisse Port, kalt serviert zum Apéro.
Azulejos im Bahnhof São Bento in Porto |
Dom-Luís-Brücke |
Schon viel zu rasch ist unser Stadtbummel zu Ende.
Es geht vorbei an der Dom-Luís-Brücke, die Porto mit Vila Nova de Gaia, dem Zentrum der Portweinherstellung, verbindet. Diese Brücke wurde von Théophile Seyrig, einem Schüler Gustave Eiffels, entworfen und 1881 gebaut.
Porto hat uns mit atemberaubend schöner Architektur - aber auch mit teilweise etwas tristen, verwahrlosten Gassen beeindruckt.
Am 31.8. gab es dann kurz vor dem Abschied aus dem äusserst gastfreundlichen Pavoa in der Marina noch eine Sturmnacht mit 42 kn (Bf9) und viel hartem Schwell in der Box. Aber die Leinen haben gut gehalten und schon bald war diese nervige Nacht mit Nebelhorn-Begleitung (wie Bombenalarm im II. Weltkrieg) überstanden.
So hiess es dann am 4.9. "Leinen Los" - und bei viel (Seiten-) Wind ablegen zu einem tollen Schlag nach Cascais. Bei schönstem Wetter und gutem Wind benötigten wir für die 185 Meilen einen Tag und 11 Stunden. Diese Reisezeit wurde uns zusätzlich durch den Besuch einer Delfin-Familie mit Jungen versüsst. Wir kamen schliesslich wohlbehalten bei Bf6-7 und 3m-Welle im wunderschönen Cascais an.
Wie immer liegen wir vor Anker - wenn möglich. Insbesondere in Cascais eine gute Lösung, da die Marina wohl schön, aber auch extrem teuer ist.
Hier in der Bucht treffen wir den Genfer Segler Michel - später mit Frau Anne auf Felix H.
Von Cascais aus lässt sich Lissabon sehr gut erforschen. Der romantische Bummelzug fährt uns für weniger als 10 Franken in ca. einer Stunde in die Hauptstadt Portugals.
Eléctricos de Lisboa |
Mit den "Eléctricos de Lisboa" aus dem Jahre 1901 fahren wir los.
Diese schöne weisse Stadt am Meer auf sieben Hügeln erbaut und vom Rio
Tejo umrahmt wurde von den Phöniziern etwa im 9. -7. Jhdt v.Chr. gegründet, von
den Römern und Mauren besetzt, gelangte im Mittelalter als Hauptstadt der
Entdecker zu Ruhm und Reichtum und wurde im Jahre 1755 durch ein Erdbeben (Stärke 9 mit anschliessendem Tsunami) zerstört.
Auch nach dem Wiederaufbau durch den Marques de Pombal wurde
die Stadt von der Geschichte des Landes geprägt: Besetzung durch die Franzosen,
Flucht der Adligen und des Königshauses nach Brasilien. Verlust Brasiliens und
des Reichtums, Finanzkrisen, Staatsbankrott 1892; 1910 Ausrufung der Republik,
1933 -1970 Diktatur durch Salazar, 1974 die unblutige
Nelkenrevolution, EXPO 1998.
Die Sehnsucht der
Portuguiesen nach vergangenem Weltruhm schwingt heute noch nach im Fado - dem
portugiesischem Volksgesang.
Sarkophag von Vasco Da Gama (1468-1524 Entdecker des Seewegs nach Indien |
Co-Skipperin im Museu di Marinha (beim Kloster Jerónimos ) |
Unweit vom Marinemuseum befindet sich das Denkmal der Entdeckungen (Padrão dos Descobrime
Das Padrão dos Descobrime mit Cristo Rei im Hintergrund |
Auf der gegenüberliegenden Flussseite befindet sich die riesige Jesus-Statue "Cristo Rei". Die Statue steht auf einem 75 Meter hohen Sockel. Dieser befindet sich 113 Meter über dem Tejo. Die Statue selbst ist 28 Meter hoch und stellt Christus mit geöffneten Armen dar, der sich der Ponte 25 de Abril und der Stadt Lissabon zuwendet. Kein Wunder also, dass Rio de Janeiro mit ihrer Christusstatue auf dem Corcovado Partnerstadt von Lissabon ist.
Da uns nun auch Cascais zweimal bis 04h00 Uhr morgens mit "Disco Bumm Bumm" verwöhnte, brechen wir am 10.9. auf um Sines zu erobern. Den kurzen Schlag von 54 Meilen motor-segeln wir durch eine Kaltfront bei bedecktem, nassem Wetter und ruhiger See.
Abendstimmung in Sines (nach dem Abwasch) |
Glücklicherweise dreht der Wind bald und wir erkunden Sines zu Fuss.
Auch hier herrschen nun wieder hitzige 30 Grad. An der Hafenmauer entdecken wir hier Graffiti, die irgendwelche Strolche als Gruss hinterlassen haben.
Ein feiner Lunch im lokalen Restaurant de Castello bringt uns dann auf äusserst angenehme Gedanken.
Das heute ruhige Cabo de São Vicente |
Es gilt nämlich das Cabo de São Vicente zu umrunden. Bei starkem Nordwind und Welle aus Südwest kann sich hier eine sehr gefährliche Situation aufschauckeln. Für uns jedoch präsentiert sich das Cabo in bester Laune. Schon bald ankern wir nach 62 Meilen in der kleinen Bucht von Sagres.
Bereits beim Einlaufen in die Bucht von Sagres kreuzen wir mit einem eigenartigen organgenen doppelstöckigem Motorkreuzer. Auf beiden Decks viele lustige Leute mit Bier in den Händen. Wir grüssen uns und setzen unseren Anker bei aufrischenden Bf 6. Unser Rocna krallt sich wie immer eisern in den Sand und lässt uns in Ruhe unseren Sun-Downer geniessen. Schon bald wird die Ruhe durch den Bass und die Drums elektonischer Techno-Musik unterbrochen. Das sind die netten Leute vom orangenen Boot, die neben uns geankert haben. Leider dauert das bis in alle Nacht. Scheint eine neue Strategie dieser Verantstaler zu sein. Sobald die Polizei wegen Nachtruhestörung aktiv werden sollte, lichten sie einfach den Anker und machen in der nächsten Bucht weiter.
Sagres wartet jedoch noch mit einer anderen Überraschung auf. Wir erwachen um 6 Uhr morgens da unser Katamaran äusserst unruhig im Schwell liegt. Sehr katamaran-untypisch. Ein verschlafener Blick nach draussen: Du guter Schreck! Da kamen über Nacht richtige "Micro-Tsunamis" in unsere Bucht geschlichen und brechen sich ca. 80 m vor unserem Anker mit beachtlicher Grösse (geschätzte 2 Meter Brecher). So rasch haben unsere 4 Nachbarsboote und wir wohl den Anker noch nie gelichtet. Innert Minuten waren wir auf dem Weg aus der Bucht raus. Beim Frühstück unterwegs entscheiden wir die seichte aber schöne Lagune von Alvor anzulaufen.
So schön liegen wir in der Lagune des Ria de Alvor |
Alvor ist eine Gemeinde (Freguesia) und Kleinstadt (Vila) im Kreis Portimão, in der Region Algarve, Portugal. Sie liegt zwischen den Städten Portimão und Lagos an einer Lagune und der Mündung des Rio de Alvor. Von den rund 5000 Einwohnern leben etwa 3000 im historischen Dorfkern, der sich mit engen Gassen, weissgestrichenen Häusern und dem Hafen seinen ursprünglichen Charakter bewahrt hat. Daneben gibt es wunderschöne Strände und eine Vielzahl von Möglichkeiten zum Tauchen.
Skipper auf dem Weg zum Shopping |
Traum-Strand bei Alvor |
Die Ria de Alvor ist ein ca. 1400 ha grosses Naturschutzgebiet
westlich des Badeortes Alvor.
Das Gebiet wird auf der östlichen Seite begrenzt durch die Ribeiras (kleine Flüsse) Farelo und Torre, die zum breiten Rio de Alvor vereinigt in den Atlantik münden. An der Westseite bilden die Ribeira de Odiáxere und die Ribeira do Arão die Grenze.
Das Gebiet wird auf der östlichen Seite begrenzt durch die Ribeiras (kleine Flüsse) Farelo und Torre, die zum breiten Rio de Alvor vereinigt in den Atlantik münden. An der Westseite bilden die Ribeira de Odiáxere und die Ribeira do Arão die Grenze.
Grosse Dünen schützen die Lagune vor der zerstörerischen Kraft des Atlantiks, so dass ein Naturreservat insbesondere für Vögel entstehen konnte.
Die Vögel finden in den Salzmarschen, die etwa die Hälfte des
Gebietes bedecken, hinreichend Nahrung. Die Ria de Alvor ist nach der
Ria de Formosa und der Sapal de Castro Marim die drittgrösste
Feuchtzone an der Algarve. Wissenschaftler haben hier 253 verschiedene
Vogelarten und 627 unterschiedliche Pflanzen gezählt. Für die
einheimische Bevölkerung sind vor allem Muscheln und andere
Schalentiere wichtig, die bei Ebbe aus dem Schlick gebuddelt werden.
Am 19.9. verabschieden wir uns von unseren Bootsnachbarn Chris und Sue auf der Nimrod (http://www.nimrodsailing.blogspot.com/ ) und natürlich von Alvor - wir werden jedoche im nächsten Jahr wieder zurückkommen! Nun geht's auf zur Schiffswerft Sopramar in Lagos. Da soll Dakini auf den Winter vorbereitet werden und per Kran aus dem Wasser gehoben werden.
Am 19.9. verabschieden wir uns von unseren Bootsnachbarn Chris und Sue auf der Nimrod (http://www.nimrodsailing.blogspot.com/ ) und natürlich von Alvor - wir werden jedoche im nächsten Jahr wieder zurückkommen! Nun geht's auf zur Schiffswerft Sopramar in Lagos. Da soll Dakini auf den Winter vorbereitet werden und per Kran aus dem Wasser gehoben werden.
Dakini wartet auf der Rampe auf den Kran |
Aber auch das 80-Tonnen Monster schafft es nicht, da die Hebeschlingen zuviel Druck ausüben |
Skipper mit Dakini |
Diese Post beendet diesen Blog für diese Saison. Im Frühling 2012 geht es hier jedoch weiter. Wir freuen uns bereits jetzt wieder auf Dakini - und unsere Leser!
Zusammenfassung der Jungfernfahrt von Dakini 2011 (1'520 Nautische Meilen) und mehr:
YouTube Video "2011: ....so schön war es!"
Link zum Picasa Fotoalbum:
https://picasaweb.google.com/marcel.c.saxer/BaionaNachLagos?authuser=0&authkey=Gv1sRgCPnNwv3P_ZS6Mw&feat=directlink
Marina de Lagos und Dakini verabschieden sich |