Samstag, 6. Juli 2013

Von Mallorca nach Sardinien (2013)


Just for the good ol’ english folk, please see Helen notes below.

Endlich konnten wir nach dem Reparatur-Aufenthalt in der tollen STP Werft in Palma de Mallorca wieder in See stechen. Es folgten einige ruhige Tage in Palma Nova und ein Wiedersehen mit Werner von der SY Baharii. Werner baute seine Baharii zu einem regelrechten Tauchzentrum aus. Als Ingenieur stellte er sicher, dass sein Schiff mit den feinsten technischen Errungenschaften (siehe seine Homepage) ausgerüstet ist. Da er den Atlantik bereits vier Mal auf Baharii überquert hat, gab er uns ein paar sehr nützliche Tips für Dakini mit auf den Weg – inklusive der Installation von neuen Reff-Rollen im Baum!

Werner von www.sail4dive.de und Helen bewundern die chinesischen Solarpanel auf Baharii 
Helen mit Werner von Baharii www.sail4dive.de






Helen: just look at the hunk holding me there, our good friend Werner. Brilliant engineer who has installed the best technical equipment on board his catamaran SY Baharii. The proud owner of new solar panels from China.

Nun aber ab auf den Weg nach Menorca. Dazu segelten wir mit flottem Windchen (Bf 6) mit ausgeblockter Genua nach Porto Colom wo wir am 28.5. abends ankamen. Mittlerweile haben wir zwei ausgeklügelte Bojen-Fang-System an Bord – aber leider war keines davon einsatzbereit/auffindbar, als wir in Colom an der teueren Boje (35 Euro pro Nacht) anlegen wollten. Mit dem starken Wind durften wir ein bisschen üben, bis das dann klappte (ohne Tools ist wohl auf unserem Katamaran die Lasso-Methode die beste). Komisch, Wifey beklagte sich über beinahe ausgerenkte Schultern bei unserem Manöver.

Über AIS wussten wir, dass Kevin und Bev von SY Miss Lilly bereits in Pollenca waren. Als diese uns per Mail dann zum Essen einluden am folgenden Abend war es klar, dass wir dem Wind und wirklich ekligen Wellen (1.5-2m) auf die Nase trotzten und um 19 Uhr neben Miss Lilly den Anker fallen liessen. Nach dem üblen nass-kalten Schlag von Porto Colom nach Pollenca genossen wir das feine Abendessen und die Gesellschaft von Kevin und Bev besonders. Gemeinsam erforschten wir in den nächsten Tagen die schöne Bucht von Pollenca, den Hafen und das Hinterland mit Wanderungen – z.B. nach Sao Vincente. Immer mehr wuchs uns diese Bucht ans Herz. Auf Mallorca wurde sie so zu unserem Favoriten erkoren. Seichte Wassertiefe hält den Schwell fern – auch bei Starkwind. Zudem liegt man gegen die meisten Winde gut geschützt.

Blick vom Pinewalk in die Bucht von PollencaTwo Girls on Pollenca BeachMit dem Wasserlösch-Flugboot auf Tuchfühlung in PollencaSo schön kann das Wandern im Engandin...ähhm.. Pollenca sein

Nach vielen Brändi-Dog Siegen der Herren (Schluss-Stand 9:3) hatte endlich auch der Sommer Einzug gehalten und meldete sich mit 26 Grad Celsius definitif zum Bleiben an. Also ein Zeichen der Natur, dass es Zeit zum Aufbruch nach Menorca wurde.

Helen: it was great to catch up with our friends Kevin & Bev in Pollenca, northern Mallorca. Dear Bev, she knew how challenging it would be to get there with the strong winds on the nose and prepared a lovely meal for us for when we arrived. Such a treat! Amazingly Swiss precision kicked in and we arrived bang on schedule. As for the Brändi-Dog challenge, tally at 9:3 … that’s a joke … but then if we told you the real score then the men would be upset and may not play cards with us again. The bay at Pollenca in May is just fine, not too crowded, weather just right for excursions,the anchorage offers little to no swell with good facilities ie shopping, launderette to hand. With a sad heart and after several lovely days together with Kevin & Bev we headed (motorsailed) off to Menorca for the next leg of our journey. 
Am 5. Juni überquerten wir den Kanal per Motorsegeln und seitlicher Welle gen Ciutadella. Wind und Welle wurden entgegen Wetterprognose immer stärker. So war ein Ankern vor Ciutadella in der südlichen kleinen Bucht kein Thema mehr. Der Hafenplatz würde 115 Euro/Nacht kosten – also weiter ins nördlich gelegene Naturschutzgebiet der Cala de Algayerens. Ruhe und Frieden pur. Vogelgezwitscher (für uns Segler ein seltener Genuss) erfreute uns am Abend und Morgen in dieser Traumbucht. 
Am nächsten Tag gings weiter der wild romantischen Nordküste von Menorca entlang in die Cala Addaya. Diese Cala ist sehr klein, somit war es nicht ganz einfach einen passenden Ankerplatz zu finden – trotzdem wurden wir noch fündig.

 Dakini (Bildmitte links) in AddayaMahon - Hafenpromenade

Tagsdarauf erwartete uns beim Einlaufen in die Cala Tenlera bei Mahon ein erfreuliche Überraschung. Am Anker lag da die Sulaire mit Charlie und Alison aus Schottland. Natürlich wurde unser Wiedersehen gebührlich gefeiert – die Schotten sind ja nicht gerade als Anti-Alkoholiker bekannt.
In Mahon erledigten wir Einkäufe und betankten unsere Dakini mit 315 Liter relativ günstigem Diesel (in Italien ist es mit 1.78 EUR ca. 30 Cent teurer pro Liter). Die verschiedenen Marinas in Mahon waren alle ziemlich leer. So erstaunte es uns nicht, als wir am 12.6. von unserem schönen gratis-Ankerplatz von den Hafenbehörden verscheucht wurden. Man dürfe da nur ankern, wenn es in der Marina keinen Platz gäbe..

Charlie von Sulaire hat soeben eine nackte Frau am FKK Strand der Cala Mesquida gesehenSo erfreuten wir uns in der Cala Mesquida noch dem Anblick mehr oder weniger erotischen Menschen am dem FKK Strand, bevor das Abenteuer “Menorca-Sardinien” am nächsten Tag anbrach.
Charlie zeigte uns auf seiner PredictWind App auf dem iPad eine beeindruckende Trip- und Routenplanung: auf den Wind und die Welle abgestimmt.

Helen: welcome to Menorca & Mahon. It was great to catch up with Charlie & Alison (a few days later). We had such fun in the dinghy rides into town. Alison keeping a watchful eye on Marcel & his tricks trying to bounce the poor lasses much to the enjoyment of Marcel & Charlie. More so and despite the installation of the new hydrofoil which is meant to ensure a smooth ride. Hmm. Look out ladies … guys and their ‘toys’ … that being said PredictWind is just fantastic and helps ensure a good passage, with precise info on the winds, direction and the means to avoid the heavy swell.

Mit all der sorgfältigen Planung mit verschiedensten Wetter-Informationssystemen war dann die eigentliche Überfahrt von Menorca am 13./14. Juni eine gemütliche Kaffee-Fahrt meist unter Motor. Keine Welle – deshalb jedoch leider auch bloss am ersten Tag etwas Gennaker Wind – und dann windstill. Ein gutes Dutzend Delfine begleiteten uns eine zeitlang auf der ruhigen Reise.

Adios España - Benvenuti Italia!
Nach einem guten Jahr ersetzte die italiensche nun die spanische Gastlandflagge. Wir dachten gerne an die vielen schönen Monate in Spanien zurück, die reichhaltige Geschichte und Kultur dieses faszinierenden Landes. Vom rauen Atlantik des Nordens (Asturien und Galizien) bis hin ins Mittelmeer. Muchos gracias, España!
Der Anker fiel nach der Durchquerung der Strasse von Bonifacio in der Baia di Reparata an der Costa Smeralda am 14.6. um 11 Uhr. Benvenuti in Sardinia!

Wir waren sprachlos ob den ersten Eindrücken von Sardinien. Türkis, kristall-klares Wasser, feines Essen und Vino, freundliche Leute, warmes – aber nicht ZU warmes Wetter mit immer eine Brise Wid, Buchten ohne Schwell…

Jonathan Seagull heisst Dakini in Sardinien willkommenWarum überhaupt in die Karibik? ... es fehlen bloss die Palmen und der Painkiller

Nördliche Winde motivierten uns bald zum Verholen in die herrliche Bucht von Porto Liscia. Hier begeisterte ein Delfin ca. 200m vom Strand entfernt die Badegäste mit seiner Geschwindigkeit und Wendigkeit. Die kleine aber feine Beach-Bar servierte kühlen Rosé zur feinen Pizza und coolem Chill-Out-Sound: was will Segler mehr.

Unsere Lieblingsbucht auf Sardinien - Porto LisciaPalau - Shopping Mekka der geschlossenen Supermarkets und günstigem WIFI

In Palau erfolgte das übliche Einkaufen – und die nächste schöne Überraschung. TIM Italia bietet unkompliziert 10GB prepaid Internet zu 25 Euro pro Monat an. Nach 10 Minuten waren wir bereits online!  Kein mühseliges Umher-Rennen wie in Spanien um wie dort bei Orange für 40 Euro 2GB zu erbetteln.

Vollgebunkert ging es dann los ins wunderschöne Naturschutz-Reservat von Maddalena. Unser Anker fiel am 17.6. auf den feinen Sand der Cala G. Marino bei der Isola Budelli. Erneut waren wir sprachlos ob der Schönheit der Natur. Die karibische Namesgebung “Passo Cecca di Morto” (Dead Man’s Reef Passage” unterstreicht die karibische Schönheit dieses Gebiets. Hier verbrachten wir traumhafte Tage gemeinsam mit SY Sulaire beim Schwimmen, Kajaken, feinem Essen und relaxen.

Viel besser kann es nicht werden - oder?Auf dem Weg "nach Hause"

Über Stagna Tort auf Maddalena ging es weiter in die Cala Coticcio auf Isola Caprera. Dies ist unter den Motorboot-Fahrern von Porto Cervo auch als “Tahiti-Bay” bekannt und entsprechend beliebt.

Hier erreichte uns die Nachricht aus der Schweiz, dass unser schöner neuer Wohnwagen samt Inhalt von seinem Standplatz mit Videoüberwachung, Sicherheitsschloss etc. in Basel gestohlen wurde. Das macht schon nachdenklich, denn in all den Ländern die wir bis jetzt mit Dakini besegelt haben wurde uns noch nie auch nur ein Schäkel gestohlen…

Die folgende Nacht verbrachten wir nach unserem vorläufigen Abschied von Charlie und Alison in der Cala Portese – wiederum ruhig und ohne Schwell.
Am nächsten Tag segelten wir unter Genua, schönstem raumschot-Wind Bf5 und 7-8kn SOG in die Cala dei Sardi – 300m südlich der Marina Portisco.

Cala dei Sardi bietet vernünftige Preise ohne grosse Infrastruktur. Man liegt an einem grossen T-Pier mit Elektro-Anschluss und Wasser. Duschen, WC und Büro sind noch im Bau. Für uns jedoch eine ideale Basis um unsere Gäste in Empfang zu nehmen. Francesco (Marina Manager) empfahl uns die innen-liegenden Liegeplätze und Bug gegen West zu richten, denn wir erwarteten den ersten Mistral in den nächsten Tagen.. darüber aber mehr im nächsten Bericht.

Helen: my first time in Sardinia & I’m in love. Sardinia is just fantastic! As our good friend Charlie says, it doesn’t get much better than this. For us, head & shoulders better than Spain, Balearics. On the east coast you are well protected, there are many good anchorages. The landscape is very attractive, pleasant on the eye. The housing is well done, discrete, well set into the landscape, no ugly, tall high rise blocks. I can see why the Costa Smeralda + Maddalena, in June & July, are highly sought out locations. As you can see from the photos, clear, turquoise water, sandy & stone beaches. This summer the heat wave has kicked in late, so it’s only just turning 30 degrees. Fine for me. The sea is warming up nicely too, so even Helen is in their swimming perhaps even skinny dipping but don’t tell anyone.   Not much sign of jelly fish which is an added plus. Time for the canoe & off to the local café/restaurant for a pizza & gelato … it’s so good to be in ‘Italy’. So much so, we plan to stay here longer …  

Link zu unseren Fotos:
Von Mallorca nach Sardinien (2013)

Link zu unserer Homepage:
www.sy-dakini.ch

Link zu unserer Position (d.h. wo sind wir im Moment):
Letzte Position SY Dakini