Helen will add her comments here (in english language) at a later stage, as she is still very busy with her professional life and will need some time to catch up.
Nach wunderbaren sechs Wochen “Sommerferien” in den Schweizer Voralpen(Unterägeri) in unserem Wohnwagen kamen wir am 26. August wieder zurück auf Dakini. Welche Überraschung: Dakini war nicht mehr weiss, sondern dümpelte im rustikalen rot-braunen Retro-Look traurig vor sich her. Während unserer Abwesenheit hat es 1-2 mal kurz geregnet und immer schön angereichtert mit nord-afrikanischem Wüstensand.. Die ersten drei Tage also putzen, putzen, putzen! Es folgten die üblichen Vorbereitungen (alle System-Checks, Wassermacher ent-pickeln, Filter ersetzen etc.)
Gemütlich tuckerten wir die 35 Meilen ins Mar Menor, nord-östlich von Cartagena gelegen. Das Mar Menor ist ein durchgehend flaches, salziges Binnengewässer, das nirgendswo mehr als 7 m Tiefe- aber auch keine Untiefen aufweist. Die Durchfahrt bei der Auto-Zugbrücke Tomás Maestre wird im Sommer alle zwei Stunden (zur geraden Stunde) für ca. 15 Minuten geöffnet.
Der Anker fiel vor der ehemaligen Piraten-/Sklaven-Insel Isla de Tabarca – ca. 2 Meilen östlich von Santa Pola. 1768 wurden hier aus tunesischer Sklaverei zurückgekaufte Spanier angesiedelt, die zuvor lange Jahre auf der (deutlich grösseren) tuneschischen Insel Tabarka vor Bizerte gefangen gehalten worden waren. Da das Inselrestaurant ziemlich klein und gäste-frei war, entschieden wir uns für feine Beefburger à la maison auf Dakini bei einem Glas spanischem Rotwein.
Der nächste Tag verwöhnte uns mit stetigem Wind aus SSW und so hissten wir um 10 Uhr unseren Gennaker, der uns mit 5 kn nach Calpe bliess. Einige unserer Segel-Freunde die kürzlich auch diese Passage bewältigt haben, hatten mit scharfem Auge das Überschreiten des Null-Meridians beobachtet. Mit diesem Halbkreis der durch die Londoner Sternwarte Greenwich führt, wird die geografische Länge nach Osten oder Westen definiert. Irgendwo also während dem schönen Gennakersegeln überschritten wir die Grenze nach Osten – gänzlich von uns unbemerkt.
Da Starkwind aus N – NE gemeldet war überlegten wir uns, ob wir uns ein paar Nächte Marina leisten sollten. Den Gedanken haben bei den üppigen Preisen schnell fallen lassen. Zwischen 100 – 450 Euro sollte die Nacht kosten, ohne Strom und Wasser. Nein Danke. Zum Glück entpuppte sich unser Ankerplatz gleich ausserhalb des Hafens gut geschützt.
Ein wiederum traumhafter Segeltag erwartete uns am 15. September als wir die 62 Meilen nach Ibiza zur Isla Conejera in Angriff nahmen. Stetige Bf5 wehten uns unter Vollzeug mit bis zu 9.2 kn auf diese, der Touristenfalle San Antonio, vorgelagerte Insel. Im zauberhaften kleinen Büchten genehmigten wir uns den Ankertrunk beinahe zwei Stunden früher als geplant. Tagsüber, vor allem am Wochenende, wurde unser Büchtlein jeweils von Motorbooten aus San Antonio überfallen. Ab 17 Uhr jedoch genossen wir die Stille in unserem einsamem Seglerparadies. Zeit zum Fische zählen im kristallklaren türkisfarbenen Wasser..
Als der Starkwind aus SW am 17. September dann zusammenfiel war es an der Zeit alte Erinnerungen aufzufrischen. Wir motorten um die romantische Südspitze von Ibiza zwischen Islote Vedranell und Cabo Jueu hindurch nach Formentera. Das Inselchen Vedranell und die grössere Islote Vedra sollen für den Film “South Pacific” Kulisse gestanden haben.
Da der Wind wieder auf Bf5 aus NE aufdrehte verholen wir uns gen Westen von Ibiza ums Südkap herum. Dabei segeln wir in Rauschefahrt nur mit ausgeblockter Genua an der Cala de Port Roig vorbei. Sah nicht gerade so super aus wie im Pilot Guide beschrieben und war randvoll mit Booten.
Leichte südwestliche Winde zwangen uns die 25 Meilen Passage nach Cala Portinatx im Nordwesten von Ibiza per Motorsegeln zu absolvieren. Obwohl Dakini ja ein SEGEL-Katamaran ist müssen wir doch regelmässig zum “eisernen Segel” greifen, was nicht nur Diesel verbraucht (2.5-3 Liter/Stunde) sondern auch laut und stinkig ist – im Vergleich zum Dahingleiten (oder Rauschen) unter Segel.. Cala Portinatx auf jeden Fall ist wunderschön mit dem schon beinahe üblichen türkisen Wasser und auffallend vielen Fischen in der Bucht. Einziger Wermutstropfen war das hysterische Herumgekreische des wohl unter dem Einfluss von LSD-stehenden DJ bis morgens um 1.00 Uhr.
Der nächste Tag begann dann etwas langsam nach der späten Nachtruhe. Erst Frühstück, dann Wetterbericht studieren – Ohh, so ein Mist. Der erwartete Leichtwind bei flacher See hatte sich zeitlich um einen Tag nach vorne verschoben. Deshalb auch der Exodus in der Bucht am morgen früh… Also nix wie los. Spät um 9.45 Uhr Anker auf um die Überfahrt nach Mallorca in Angriff zu nehmen. Vorerst war dann der Wind doch etwas zu schwach – aber nach dem Mittag konnten wir dann unseren Gennaker setzen. Mit diesem Segel verband uns bis anhin eine gewisse Hass-/Liebe. Denn das euphorische Gefühl mit gefüllten 70m2 Segel dahinzurauschen wurde schon ein paar Mal von Bergeschwierigkeiten begleitet. Nun versuchten wir es mal den Gross-Segel Trick und fuhren den Gennaker mit dem Gross im ersten Ref (damit das Gross dem Gennaker nicht den Wind wegklaut). Bingo! So problemlos gesetzt und geborgen hatten wir den Gennaker noch nie – obwohl wir das Bergemanöver bei 16 Knoten Wind durchgeführt haben. Also künftig nur noch so! Mit 8.5 Knoten rauschten wir über den Canal de Mallorca und liessen unseren Anker um 20 Uhr beim Eindunkeln in der Cala Nova auf sandigen Grund fallen. Wir waren ziemlich müde und konnten wegen dem ekligen Schwell nicht richtig schlafen.
Also entschlossen wir uns nach einem Einkauf im Städtchen von Sant Agusti Dakini 2.5 Meilen nach Südwesten in die Cala Palma Novo zu verholen.
Trotz Wind aus W/SW trieb dauernd Schwell in unsere Bucht. Das veranlasste uns am 26.9. zu einem Kurz-Ausflug zum Punta de Cala Figuera. Eigentlich wollten wir mal sehen, ob Santa Ponsa auch so unter SW-Schwell leidet. Aber beim Punta waren dann die Wellen bereits höher als 2 Meter und der Wind peitschte uns mit Bf6 entgegen – so beschlossen wir uns zur Rückkehr nach Palma Novo, aber diesmal noch enger an den Stadthügel geschmiegt. Donnerwetter: Der Anker sass beim ersten Mal und wir begannen mit den ersten Aufräumarbeiten, denn am 30.9. kommt meine Schwester Monika mit Familie für 10 Tage auf Besuch!
Nach einer ruhigen Nacht erwachten wir zum ersten Regen seit unserer Rückkehr auf Dakini vom 26. August.
Hier gehts zu den Fotos: https://picasaweb.google.com/113775842201437177186/CartagenaNachMallorca2012?authuser=0&authkey=Gv1sRgCM7PsMunpcjQ8gE&feat=directlink
Hier gehts zur Homepage:
www.sy-dakini.ch
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